Südafrika: Todesfalle für Delfine entschärft

Köderhaken statt Haifischnetz

Das gefährlichste Haifischnetz an der Küste Südafrikas wurde abgebaut. Viele Jahre lang wurde dieses Netz auch "Netz 99" genannt (in der Richards Bay in KwaZulu Natal). Der Grund, warum es installiert wurde, war, dass es Surfer und Schwimmer vor Hai-Angriffen schützen sollte. In den letzten zehn Jahren sind 15 gefährdete Buckeldelfine in diesem Netz gestorben. Gleichzeitig wehrte das "Netz 99" nur einen einzigen potenziell gefährlichen Hai ab. Jetzt wurde das Netz durch vier Köderhaken (Drumlines) ersetzt.

"Die Entfernung dieses Netzes ist ein großer Erfolg der beharrlichen Arbeit des südafrikanischen Meeresbiologen Shanan Atkins, der von uns unterstützt wird. Jetzt werden deutlich weniger Buckeldelfine ihren Besuch an der Richards Bay Küste 'mit dem Leben bezahlen'," sagt der Biologe Ulrich Karlowski von der Gesellschaft zur Rettung der Delfine e.V. (GRD).

Schüchterne Delfine


Wenig ist über das Leben der Buckeldelfine bekannt, obwohl sie extrem nah an der Küste leben. Oft sieht man die scheuen Tiere nur 25 Meter von der Küste entfernt. In Südafrika sind sie die am stärksten gefährdeten Meeressäuger. An der Ostküste, entlang der Küste der Provinz KwaZulu-Natal, gibt es nur noch etwa 200 Exemplare. In Südafrika gibt es noch etwa 500. Buckeldelphine vermehren sich nur sehr langsam. Die Beifangverluste durch die Haifischnetze tragen erheblich zum Rückgang der Population dieser Delfinart in Südafrika bei.

In KwaZulu-Natal gibt es derzeit 37 Strände mit Haifischnetzen. Die höchsten Delfinbeifangraten gibt es seit Jahren vor der Richards Bay. Berechnungen von Shanan Atkins zeigen, dass rund 60 % aller Todesfälle hier stattfinden, da das Gebiet für die Buckeldelfine sehr attraktiv ist. Besonders gefährlich war das jetzt abgebaute "Netz 99".

Trommelleinen sind keine langfristige Lösung


Mit den jetzt angebrachten Köderhaken wird der Beifang von Delfinen, kleineren Haien, Rochen, Meeresschildkröten und Fischen deutlich reduziert. "Auch Köderhaken sind natürlich keine endgültige zufriedenstellende Lösung. Denn sie fangen immer noch große Haie. Unser Ziel ist es, auch die Köderhaken loszuwerden...", stellt Karlowski klar. Zurzeit sind vier Haifischnetze und neun Köderhaken vor der Richards Bay installiert.

Schutzprojekt für Buckeldelfine

Seit 2017 unterstützt die GRD die von Shanan Atkins gegründete Delfinschutzinitiative Humpback Dolphin Research (HDR). Ziel des gemeinsamen Projekts ist es, alle Haifischnetze an den Stränden von KwaZulu-Natal zu beseitigen und sie durch nicht-tödliche Strandschutzmaßnahmen zu ersetzen.

Mehr Informationen: https://www.dolphins.org.za/