Tiefseeschnecke zum ersten Mal auf der Roten Liste der bedrohten Arten

Die Schuppenfußschnecke kommt nur an drei Orten im Indischen Ozean vor

Die Weltnaturschutzorganisation (IUCN) veröffentlichte am 18. Juli 2019 eine Aktualisierung der Roten Liste der gefährdeten Arten. Die Schuppenfußschnecke wurde als bedroht eingestuft, eine einzigartige Art mit einem "einzigartigen Aufbau" mit drei Schichten. Auch der Fuß ist sehr ungewöhnlich, da er an den Seiten mit eisenmineralisierten Skleriten gepanzert ist. Die Schnecke kommt nur in hydrothermalen Quellen im Indischen Ozean vor.

Forschungsinitiativen, die zu dieser Einstufung führten, wurden von der Japan Agency for Marine Earth Science and Technology (JAMSTEC) geleitet. Die hydrothermale Aktivität des Meeresbodens im Indischen Ozean wird seit den 1990er Jahren untersucht.

Die Schuppenfußschnecke ist nur von drei hydrothermalen Quellen bekannt, die insgesamt etwa zwei Fußballfelder groß sind. Die einzigartige Tiefseeschnecke kommt in Tiefen von 2.400 bis 2.800 Metern vor. Hydrothermalquellen in der Tiefsee stehen unter Druck: Das wachsende Interesse an der Gewinnung von Sulfid am Meeresboden hat dazu geführt, dass zwei dieser drei Hydrothermalquellen (Kairei und Longqi) in Gebieten liegen, für die die Internationale Meeresbodenbehörde Lizenzen für den Abbau vergeben hat. Der beengte Lebensraum der Schuppenfußschnecke muss daher als bedroht angesehen werden - ein Grund, die Art auf die Rote Liste zu setzen. Der drohende Tiefseebergbau führt somit zum ersten Mal zur Unterschutzstellung einer Art.

Die Aufnahme in die Rote Liste dient als wichtige Fallstudie, die zeigt, wie die Rote Liste der IUCN zum Schutz der bisher weitgehend unerforschten Tiefsee eingesetzt werden kann. Eine Studie über diese neue Entwicklung auf dem Gebiet des Schutzes der Artenvielfalt in der Tiefsee wurde kürzlich in der Zeitschrift Nature Ecology & Evolution (JST) veröffentlicht.

Mehr Informationen: http://www.jamstec.go.jp.