Tauchen auf dem Le Polynesien

Wracktauchen

Das gut erhaltene Wrack des ehemaligen Passagierschiffs und späteren Truppentransporters Le Polynesien aus dem Jahr 1890 mit 152 Metern Schiffslänge ist einer der Top-Spots der Welt für den ambitionierten Wracktaucher. Es ist auch eines der schönsten Wracks im Mittelmeer und ein gut zugängliches Wrack für gut ausgebildete Taucher.

Die SS Polynesia (oder Le Polynesien) war ein französisches Dampfschiff mit 6373 - Tonnen. Das Schiff wurde als Linienschiff eingesetzt und am 10. August 1918 in der Endphase des Ersten Weltkriegs von der UC-22 versenkt. Zehn Seeleute kamen dabei ums Leben. Damals transportierte das Schiff serbische Truppen. Es liegt etwas mehr als 7 Meilen von Vallettas Grand Harbor entfernt und ist definitiv das schönste Wrack, das bisher in maltesischen Gewässern entdeckt wurde. Es hat einen intakten Schiffsrumpf und liegt auf der Backbordseite. Das Wrack liegt in etwa 70 Metern Tiefe und erfordert mehrere Tauchgänge, um es in seiner vollen Pracht zu erfassen.

Der vordere Teil des Rumpfes ist um 45 Grad nach Backbord geneigt, der hintere Teil nur um 20 Grad nach Backbord. In der Mitte - so scheint es - scheint das Wrack durchzuhängen. Im Bereich des Maschinenraums ist das Deck teilweise zusammengebrochen; die Deckshäuser sind komplett zerbrochen. An der Bruchkante, die nach vorne zur ehemaligen Brücke zeigt, ragt das Hauptdeck wieder auf.

An der Bruchkante gibt es gute Eindringmöglichkeiten in die unteren Vorderdecks. Die von der Korrosion durchlöcherten Schotten sind ein Warnzeichen. In dem Bereich sind auf den ersten Blick zahlreiche Schilder für höhere Dienstgrade und Truppen zu sehen.
Noch einfacher ist das Eindringen im Bereich des Vordecks bis hinunter zum Hauptdeck. Dort ist genug Platz, um durch offene Luken vertikal einzusteigen. Die Tischfundamente - auf dem Boden befestigt - sind alle noch da. An Tagen mit guter Sicht leuchtet das Blaugrau des Mittelmeers durch die intakten Bullaugen. Im Frühling kann die Sicht am Wrack bis zu 40 Meter horizontal betragen. Für die Polynesia brauchst du eindeutig mehrere Tauchgänge, um die volle Pracht des Wracks zu erfassen - aber das ist es definitiv wert.