SaferShorelines will Schnellbootkapitäne und Wassersportler schulen, um ihnen mögliche Gefahren aufzuzeigen

Unfälle passieren in Sekundenbruchteilen und die Folgen halten oft Wochen, Monate und manchmal ein Leben lang an. Und das nicht nur bei den direkt Betroffenen, sondern auch in ihrem Umfeld, wie bei Freunden oder der Familie.

Unfälle sind im Wassersport nicht ungewöhnlich. Wir berichten fast wöchentlich darüber und viele sind vermeidbar und oft absolut unnötig. Und es folgen immer die gleichen Fragen: Wie ist so etwas möglich, wie kann man es vermeiden?

Dieter Heinz (57), der seit 2005 für Mares, SSI und HEAD Swimming in Österreich arbeitet, hat sich diese Fragen in den letzten Monaten immer wieder gestellt. Dieter ist vielen Tauchern und Besuchern des Mares-Standes auf der Düsseldorfer 'boot show' bekannt. Am 24. Juli letzten Jahres verlor der wassersport- und tauchbegeisterte Dieter Heinz seine 19-jährige Tochter Verena beim Freitauchen in Ufernähe auf der kroatischen Insel Krk in der Bucht von Malinska.

Tödlich verletzt trotz Boje


Verena wurde von einem Schnellboot gerammt und tödlich verletzt - gesteuert von einer Person, die fast alle Vorsichtsmaßnahmen missachtete. Vater Heinz war der Kumpel seiner Tochter. Er war eng in den Unfall verwickelt und konnte trotz der sofort eingeleiteten Rettungsmaßnahmen das Leben seiner Tochter retten; ihr Bein war von der Schiffsschraube abgetrennt worden.

Kein Einzelfall, wie aufmerksame Leserinnen und Leser der Unfallrubriken in den Tauchsportmedien wissen, denn solche Kollisionen, die meist schwere Verletzungen zur Folge haben, passieren immer wieder in Küstennähe und trotz der Verwendung von Bojen und Flaggen durch die Taucher oder die Tauchbasen.

Verena, die nicht nur Gerätetaucherin, sondern auch eine erfahrene Freitaucherin und Apnoe-Level-II-Ausbilderin war, wusste um die Gefahren, hatte sich immer vorsichtig bewegt und eine Boje bei sich getragen und natürlich auch am Tag des Unfalls die Boje gesetzt, um zu zeigen, dass es Tauchaktivitäten gibt.

Es ist oft der Rausch der Geschwindigkeit, der die meist unerfahrenen Speedboat-Piloten dazu veranlasst, "Vollgas zu geben" und dadurch Wassersportler oder Schwimmer zu gefährden oder sogar schwer zu verletzen.

Die Vorschriften sind klar, die Gefahren sind bekannt, und trotzdem gibt es unter den vielen normalen Bootsfahrern immer wieder "verrückte Fahrer", die im Rausch der Geschwindigkeit alle Vorschriften ignorieren.

Gründung eines weltweiten Netzwerks: Safer Shorelines


Wie gehst du als Vater damit um, wenn du dein Kind, deine Tochter, deine Liebe durch so ein Unglück verloren hast? Der Umgang mit solch tragischen Ereignissen kann sehr schnell zu einer schwierigen Lebensaufgabe werden. Auch Dieter Heinz hat mit sich gerungen. Die Wut, der tiefe Schmerz, das Nichtverstehen eines solchen Ereignisses kann Menschen in den Abgrund führen und auf der Suche nach Schuld und Verantwortung zu Bitterkeit und Hass führen.

Dieter Heinz hat sicherlich solche Gefühle erlebt, sich aber für eine andere Lösung entschieden. Und diese Lösung ist lebensbejahend und hat gute Chancen, zu einem unverzichtbaren Hilfsmittel für die Sicherheit im Wassersport zu werden.

Und von der ersten Idee an wurde Dieter aktiv und ist dabei, ein weltweites Netzwerk zu gründen, das sich mit solchen Unfällen befasst und Sportbootkapitäne intensiv schult, informiert und berät, welche Gefahr für Schwimmer, Taucher und Wassersportler durch die Nichtbeachtung der Sicherheitsvorschriften besteht. "Ich habe mir geschworen, alles in meiner Macht stehende zu tun, um solche Unfälle in Zukunft zu verhindern", sagte Dieter Heinz heute bei der Vorstellung des "Safer Shorelines"-Netzwerks auf der österreichischen Tauchmesse "boot" in Tulln bei Wien.

Safer Shorelines versteht sich als Organisation zur Unterstützung von Wassersportlern in aller Welt. In Zusammenarbeit mit anderen Organisationen werden die besten praktischen Tipps und Sicherheitsregeln zusammengestellt und allen professionellen Wassersportlern, Vereinen, Ausbildungsorganisationen und privaten Nutzern zur Verfügung gestellt.

Safer Shorelines wird auf Spendenbasis Informationsmaterial erstellen, Schulungen durchführen und mit allen wassersportbezogenen Organisationen, Unternehmen und Reisezielen zusammenarbeiten, um mehr Sicherheit in die Küstengewässer zu bringen.

Und Dieter hat dazu aufgerufen, sich dem Safer Shorelines-Team anzuschließen: als Partner, Sponsor, Industriepartner, Botschafter oder Freiwilliger.

Und die ersten "Großen" der Tauchbranche haben schnell reagiert und Unterstützung und Beteiligung zugesagt: Mares, SSI, HEAD, DAN, AquaLung und Euro-Divers - natürlich auch Taucher.Net - sind bereits "an Bord" und viele werden folgen, denn die Aufgabe ist klar und kommt allen Wassersportlern zugute.

Weitere Informationen:
https://www.safershorelines.com/
office@safershorelines.com
Telefon: +43 660 221 0001