Wrack der "SMS Scharnhorst" auf den Falklandinseln entdeckt

Panzerkreuzer aus dem Ersten Weltkrieg im Südatlantik auf 1.610 Metern

Der deutsche Admiral Graf von Spee führte während des Ersten Weltkriegs im Südatlantik eine Seeschlacht mit den Briten. Zwei Panzerkreuzer wurden versenkt - die "SMS Gneisenau" und ihr Schwesterschiff, die "SMS Scharnhorst". Jetzt fanden Forscher das Wrack der Scharnhorst auf dem Grund des Südatlantiks.

Vor 105 Jahren, am 8. Dezember 1914, stand das Flaggschiff der deutschen Ostasiengruppe im Ersten Weltkrieg plötzlich einer Übermacht der Royal Navy gegenüber. Die Seeschlacht auf den Falklandinseln endete in einer Katastrophe für die beiden Kreuzer der Scharnhorst-Klasse - die "SMS Scharnhorst" und die "SMS Gneisenau" - sowie für andere Kriegsschiffe der Kaiserlichen Marine. Der 144 Meter lange Panzerkreuzer "SMS Scharnhorst" sank nach feindlichem Beschuss, darunter sein Kommandant Admiral Maximilian Graf von Spee und 860 Mann Besatzung. Die baugleiche "SMS Gneisenau" sank ein paar Stunden später - die Besatzung versenkte das Schiff selbst, nachdem die Munition ausgegangen war.

Nach Angaben britischer Forscher liegt das Wrack der "SMS Scharnhorst" jetzt im Südatlantik vor den Falklandinseln. Das gab der Falklands Maritime Heritage Trust bekannt. Es wurde 98 Seemeilen südöstlich von Stanley in einer Tiefe von 1.610 Metern gefunden. Vom Suchschiff "Seabed Constructor" aus wurden vier autonome Unterwasserfahrzeuge (AUVs) eingesetzt, die ein Suchfeld von etwa 4.500 km2 Meeresboden erkundeten.

"Der Moment der Entdeckung war außergewöhnlich, wir jagen oft 'Schatten' auf dem Meeresboden, aber als das Schiff zum ersten Mal auftauchte, gab es keinen Zweifel, dass es eines der beiden deutschen Schiffe war." Wir schickten einen Unterwasserroboter hinunter, um es zu erforschen. Plötzlich tauchte das Wrack aus der Dunkelheit auf, mit großen Kanonen, die in alle Richtungen zeigten", sagt Expeditionsleiter Mensun Bound.

"Zuerst wussten wir nicht, ob wir 'SMS Scharnhorst' oder 'SMS Gneisenau' gefunden hatten. Die Bilder machten deutlich, dass wir ein intaktes, aufrechtes Wrack mit einem Einschlagkrater gefunden hatten. Es war auch klar, dass wir einen Kreuzer der Scharnhorst-Klasse gefunden hatten." Eine spätere Untersuchung der hochwertigen ROV-Aufnahmen ergab jedoch, dass das Wappen am Bug fehlte, sodass das Team nicht sicher sein konnte, ob sie die Scharnhorst oder ihr Schwesterschiff gefunden hatten. Eine detaillierte Analyse alter Fotos ergab, dass sich die Position der oberen Bullaugen im Rumpf zwischen den beiden Schiffen so sehr unterschied, dass eine eindeutige Identifizierung möglich war.

Der Falkland Maritime Heritage Trust will nun das Meeresgebiet um das Wrack herum schützen. Das Wrack der "Scharnhorst" wurde während der Erkundung nicht berührt. Die Suchmannschaft an Bord des Seabed Constructor gedachte an Ort und Stelle all derer, die während der Schlacht ihr Leben verloren.

Video https://youtu.be/Eib5d9f5A-k