Der neueste Living Blue Planet Report schlägt Alarm für die Weltmeere

Dramatischer Rückgang der Artenvielfalt Die Artenvielfalt in den Ozeanen nimmt ab. Im Durchschnitt haben sich die Populationen von Meerestieren, Seevögeln, Reptilien und Fischen haben sich in der kurzen Zeitspanne von 40 Jahren im Durchschnitt halbiert. Zu diesem Ergebnis kommt der jüngste Living Blue Planet Report, der vom WWF (World Wide Fund for Nature) herausgegeben wurde. Wirtschaftlich wichtige Fischbestände wie Makrele, Thunfisch und Bonito sind um bis zu 74 Prozent zurückgegangen. Heute ist jede vierte Hai-, Rochen- oder Rochenart vom Aussterben bedroht, vor allem wegen der weltweiten Überfischung. Besonders betroffen von diesem Rückgang der Fischbestände sind die Schwellen- und Entwicklungsländer. Für rund drei Milliarden Menschen ist Fisch die wichtigste Eiweißquelle. Weltweit ist er eine der am intensivsten gehandelten Waren, mit einem jährlichen Handelsvolumen von 144 Milliarden US-Dollar. "Überfischung beeinträchtigt nicht nur das Gleichgewicht des Lebens in den Ozeanen, sondern sondern auch auf die Küstengemeinden, deren soziale und wirtschaftliche Strukturen oft direkt vom Fisch abhängen. Ein Zusammenbruch der Meeresökosysteme setzt den globalen Kampf gegen Armut und Hunger fort und verursacht einen wirtschaftlichen Abschwung", warnte WWF-Fischereiexpertin Karoline Schacht auf Deutsch. Laut WWF ist die menschliche Ausbeutung die Hauptursache für den Ausbeutung durch den Menschen die Hauptursache für den Zusammenbruch der Artenvielfalt im Meer und die Zerstörung wichtiger Lebensräume wie Korallenriffe, Seegraswiesen und Mangrovenwälder.
Drei Viertel der weltweiten Korallenriffe und ein Fünftel der Mangrovenwälder Wälder sind derzeit bedroht. Zwischen 1980 und 2005 sind sie dem Bau von Aquakulturanlagen, touristischer Infrastruktur oder landwirtschaftlicher Nutzung zum Opfer gefallen. Der Abbau der natürlichen Ressourcen findet in schwer zugänglichen Lebensräumen wie der Tiefsee und den Polarmeeren statt, wo empfindliche Ökosysteme mit hoch angepassten Tierarten seit Tausenden von Jahren existieren.
Die negativen Auswirkungen von Überfischung, Verschmutzung und Lebensraumverlust werden werden durch den Klimawandel noch verstärkt, obwohl etwa 30 Prozent des weltweit produzierten Kohlendioxids von den Meeren aufgenommen werden.
Heute finden die Versauerung und Erwärmung der Ozeane viel schneller statt als vor einer Million Jahren. Doch trotz der schlimmen Situation gibt es noch Hoffnung. Wir können verhindern, dass die Ozeane kollabieren, wenn dringend Maßnahmen ergriffen werden um die Situation zu verbessern. Als dynamisches System mit zahlreichen Systemen in sich selbst haben die Ozeane das Potenzial, sich zu erholen, so Schacht. Das Vorhandensein von Meeresschutzgebieten ohne menschliche Eingriffe, nachhaltige Fischerei und positive Maßnahmen gegen den Klimawandel sind sind unverzichtbar, um die aktuellen Probleme zu bewältigen. In dem Bericht hat der WWF eine Reihe von nachhaltigen Entwicklungs Ziele, die Ende September umgesetzt werden sollen. Dazu gehört die Ausweisung von mindestens zehn Prozent der marinen Lebensräume in Küstengebieten und auf hoher See als Meeresschutzgebiete, die bis 2020 ordnungsgemäß verwaltet werden sollen.
Im gleichen Rahmen wurde die internationale Gemeinschaft aufgefordert, ein System zur nachhaltigen Bewirtschaftung der internationalen Fischbestände zu entwickeln, um die Überfischung zu reduzieren, Wiederaufbaupläne zu erstellen und die Meeresumwelt zu schützen. Außerdem forderte der WWF ein internationales Abkommen zur Eindämmung der globalen Erwärmung, einem Schlüsselfaktor für den Schutz der Weltmeere. Video (Beispielvideo Biodiversität in unseren Ozeanen): https://www.youtube.com/watch?t=1131&v=5Rf4cPKCdNI Quelle: http://www.wwf.de
Lade den Living Blue Planet Report herunter: http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/Living-Blue-Planet-Report-2015.pdf