Japan versagt, Wale profitieren

Walfangverbot bleibt

Auf der Sitzung der Internationalen Walfangkommission am 14. September 2018 wurde Japans Antrag auf "nachhaltigen Walfang" abgelehnt. Eine Renaissance des kommerziellen Walfangs wird es also nicht geben.

Japan scheiterte mit seinem Antrag auf Wiedereinführung des kommerziellen Walfangs bei der jährlichen Sitzung der Internationalen Walfangkommission (IWC). Bei dem Treffen in Florianópolis, Brasilien, stimmten 41 Nationen gegen den Antrag auf Aufhebung des Walfangmoratoriums, 27 waren auf Japans Seite und stimmten dafür (siehe Bild).

Die IWC hat auf ihrer Sitzung eine erfreuliche Neuausrichtung beschlossen. Sie will von der Jagdkontrolle zum dauerhaften Schutz der weltweiten Walpopulationen übergehen. Laut der auf der Konferenz verabschiedeten "Florianópolis-Erklärung" soll die wirtschaftliche Ausbeutung von Walpopulationen nur noch im touristischen "Whale Watching" möglich sein.

Dr. Arnulf Köhncke, Leiter Artenschutz beim WWF Deutschland, kommentiert: "Die IWC hat einen Rückfall in die Walfang-Ära verhindert und behält den Schutz der Wale klar im Blick. Japans Versuch, das bestehende Moratorium aufzuweichen und die kommerzielle Jagd auf Wale wieder einzuführen, ist gescheitert: Erstens gibt es keinen wirtschaftlichen Bedarf an Walfleisch und zweitens haben sich viele Walbestände noch immer nicht vom kommerziellen Walfang erholt. Deshalb muss der Kampf gegen allgegenwärtige Bedrohungen wie Schiffsverkehr, Unterwasserlärm und Beifang in der Fischerei fortgesetzt und verstärkt werden. Die Erklärung von Florianopolis kann der IWC den Weg ins 21. Jahrhundert weisen. Jahrhundert weisen. Sie muss ein Ansporn sein, den Lebensraum von Walen und Delfinen sicherer zu machen und diese einzigartigen Meeressäuger langfristig zu erhalten."

Der Wermutstropfen der diesjährigen IWC: Brasiliens Walschutzgebiet im Südatlantik wurde erneut (seit 22 Jahren) abgelehnt - Japan und seine Befürworter vereitelten die erforderliche Dreiviertelmehrheit.