Unbekanntes Korallenriff in Westnorwegen entdeckt

Zufällige Entdeckung: Großes Kaltwasserkorallenriff

Norwegische Forscher haben im Westen Norwegens das - bisher - größte bekannte Tiefwasserkorallenriff entdeckt. Das neu entdeckte Riff, das auf den Namen "Bukkarevet" getauft wurde, liegt an der Schwelle des Hardangerfjords. Es erstreckt sich mehrere hundert Meter in alle Richtungen und liegt direkt im geplanten Meeresschutzgebiet Ytre Hardangerfjorden.

Forscher haben die Existenz eines Riffs aufgrund sporadischer Beobachtungen von Korallen in dem Gebiet schon lange vermutet. Die Meeresforscherin Tina Kutti vom Norwegischen Institut für Meeresforschung und andere Forscher hatten das Gebiet bereits abgesucht. Aber in der stockfinsteren Umgebung in 150 Metern Tiefe beträgt die Sichtweite der UW-Kamera nur wenige Meter. Mit anderen Worten: Es war und ist wie die Suche nach einer Nadel im Heuhaufen.

"Es war wirklich aufregend, endlich zu bestätigen, dass das Riff tatsächlich existiert. Wenn man davon ausgeht, dass 20 Meter der Höhe, die wir auf den Videos sehen, Korallen sind, muss das Riff mindestens 4.000 Jahre alt sein", sagt Kutti.

Das Ziel der Begehungen vor Ort war es, ein "Handbuch" zu erstellen, wie Fischzüchter den Meeresboden untersuchen sollten, bevor sie den Bau neuer Fischfarmen beantragen. Direkt unter der Aquakultur wird der Meeresboden durch Fäkalien und Futter aus den offenen Käfigen beeinträchtigt. Generell raten die Forscher daher davon ab, Fischfarmen zu nah an Korallenriffen anzusiedeln.

"Die Entdeckung zeigt, wie wichtig es ist, die einzigartige natürliche Umgebung am Meeresboden zu erfassen. Wir haben schon mehrere Untersuchungen in diesem Gebiet durchgeführt, aber dieses Riff hatten wir noch nie gesehen", sagt Kutti.