Unsere Meere sind ein Sammelbecken für Plastikmüll

Aufruf zu einer globalen "UN-Plastikkonvention"

Die Vereinten Nationen (UN) widmen den Tag des Artenschutzes am 03. März 2019 der Unterwasserwelt. Der WWF weist darauf hin, dass derzeit mehr als 800 Arten in unseren Ozeanen durch Plastik bedroht sind - darunter Meeresschildkröten, Meeressäuger und Seevögel. Auf der bevorstehenden UN-Umweltversammlung (UNEA) in Nairobi fordert der WWF die Verabschiedung einer globalen "UN-Plastikkonvention". Die UNEA beginnt am 11. März 2019. Die Konferenz könnte Verhandlungen über ein globales Abkommen gegen Plastikmüll in den Ozeanen in Auftrag geben.

"Unsere Unterwasserwelten sind Senken für Plastikmüll. Ein rechtsverbindliches globales Übereinkommen, das die Reduzierung von Abfällen und ein verbessertes Abfallmanagement weltweit vorschreibt, ist überfällig", sagt Heike Vesper, Leiterin des Bereichs Meeresschutz beim WWF Deutschland.

Auch auf nationaler Ebene gibt es viel zu tun: Deutschland ist einer der größten Verursacher von Verpackungsmüll in der Europäischen Union. "Der Grundsatz der deutschen Abfallpolitik sollte lauten: Vermeiden hat Vorrang vor Verwerten", fordert Heike Vesper. Und wo Verpackungen unvermeidbar sind, sollten sie zumindest keine Stoffe und Verbindungen enthalten, die ein späteres Recycling behindern. "Es liegt an der Bundesregierung, deutlichere Anreize für Abfallvermeidung, Recycling und Mehrweglösungen zu schaffen."

Nach Angaben des WWF sind neben der Plastikflut auch Faktoren wie Überfischung, die Gewinnung von Rohstoffen selbst aus tiefen Meeresregionen, steigende Wassertemperaturen infolge der zunehmenden Erderwärmung, Schadstoffe aus der Schifffahrt und der Eintrag von Stickstoff und Phosphor massive Stressfaktoren für das vielfältige Leben unter Wasser. Die Rote Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) listet derzeit mehr als 1.100 Arten als gefährdet, stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht.

Weitere Informationen: https://www.wwf.de.