Erstes globales Abkommen gegen illegale Fischerei tritt in Kraft

Dreißig Länder setzen Maßnahmen um, um Bestände aus der illegalen Fischerei auszuschließen Am 5. Juni 2016 ist das weltweit erste verbindliche internationale Abkommen gegen illegale Fischerei in Kraft getreten. Es heißt Port State Measures Agreement (PSMA) und soll verhindern, dass illegal gefangener Fisch in die Häfen der dreißig Länder gelangt, die das Abkommen unterzeichnet haben. Zu den Unterzeichnern gehören Entwicklungsländer, Industrieländer und die Europäische Union (die als einzige Partei unterzeichnet hat). Laut Catherine Zucco, Fischereiexpertin des WWF Deutschland, sind gute Kontrollen und Inspektionen von Fischereifahrzeugen in den Häfen bereits die halbe Miete, um den weltweiten Handel mit illegal gefangenem Fisch einzudämmen. "Das Abkommen hilft auch dabei, zu überprüfen, ob der Fisch legal gefangen wurde. So werden die Fischereien belohnt, weil sie den Fisch auf lukrativen Märkten verkaufen können", fuhr sie auf Deutsch fort. Bis zu 30 Prozent des weltweiten Fischs werden durch IUU-Fischerei (illegale, unregulierte und undokumentierte Fischerei) gefangen. Solche Fänge kosten die Fischereiindustrie jedes Jahr bis zu 22 Milliarden Euro und fördern die weitere Ausbeutung der Fischbestände. Deutschland importiert Fisch aus mehr als 90 Ländern, darunter auch solche mit schwachen Fischereikontrollen oder lückenhaften Kontrollmethoden. Da sich die Lieferkette über den ganzen Globus erstreckt, wird Fisch aus verschiedenen Quellen bei der Verarbeitung vermischt, erklärt Zucco. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass IUU-Fisch auf den EU-Markt gelangt. Der meiste Fisch, der nach Deutschland importiert wird, kommt per Containerschiff über Hamburg, Bremerhaven oder Cuxhaven an. Als einer der wichtigsten Importeure der Welt fordert der WWF Deutschland auf, die Hafenstaatmaßnahmen zur Eindämmung von IUU-Fisch bald umzusetzen, und ermutigt weitere Länder, dem Abkommen beizutreten.