Demonstration für einen besseren Schutz bedrohter Haiarten

Die Fischerei im Atlantik tötet jedes Jahr 25.000 gefährdete Makohaie

Gegen den Fang zehntausender gefährdeter Haie im Nordatlantik protestierten Umweltschützer von Greenpeace auf dem Aktionsschiff "Esperanza" westlich von Portugal.

"Sharks Under Attack" steht auf dem Banner, mit dem Aktivisten einen spanischen Fischtrawler konfrontierten. Jedes Jahr fallen laut einem neuen Greenpeace-Bericht bis zu 25.000 gefährdete Makohaie der atlantischen Schwertfisch-Fischerei zum Opfer. Die Fischereibehörde ICCAT erkennt die Bedrohung der Bestände an, unternimmt aber nichts, um die Tiere zu schützen. "Haie sind für das marine Ökosystem von enormer Bedeutung. Aber im Atlantik werden die Tiere zu Zehntausenden getötet", sagt Greenpeace-Meeresexperte Christian Bussau. "Es reicht nicht aus, die Schuldigen auf See zu entlarven. Die EU braucht dringend strengere Fischereivorschriften und Kontrollen, um unsere Ozeane und ihre Lebewesen zu schützen."

Die steigende Nachfrage nach Haifischflossen in Asien macht den Fang zu einem lukrativen Geschäft. Die speziell gejagten Haiarten Kurzflossen- und Langflossen-Mako wurden im März 2019 auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN von "gefährdet" auf "stark gefährdet" hochgestuft - wir berichteten (Link zu: https://taucher.net/diveinside-17_shark_species_now_face_extinction-kaz7878 ) Laut der zuständigen regionalen Fischereiorganisation, der Internationalen Kommission für die Erhaltung der Thunfischbestände im Atlantik (ICCAT), müssen die Fänge von Kurzschwanz-Makos auf Null reduziert werden, damit die Haie nicht mehr gefährdet sind. Allerdings versäumt es die ICCAT, wirksame Maßnahmen zum Schutz der Haie zu ergreifen, und bisher gibt es keine Fangbeschränkungen für Haie im Nordatlantik.

EU verbietet Finning

Das "Finning" ist die Haupteinnahmequelle der Fischer im Schwertfischfang. Die Haie werden als sogenannter Beifang deklariert. An Bord schneiden die Fischer ihnen die Flossen ab und werfen die Tiere dann zurück ins Meer. Obwohl die EU das Finning verbietet, setzen viele spanische und portugiesische Trawler diese bestialische Praxis fort. Der Greenpeace-Bericht zeigt, dass mangelnde Regulierung und Kontrollen die Ursachen für das dramatische Hai-Sterben sind. Weltweit werden etwa 70 bis 100 Millionen Haie von Menschen getötet.