Nachhaltigkeitssiegel MSC schützt Wale und Seevögel nicht ausreichend

Studie deckt erneut gravierende Mängel des Siegels für Fischprodukte auf

Eine aktuelle Studie des NABU-Dachverbandes Birdlife International dokumentiert gravierende Mängel des weltweit bekannten Siegels für Fischprodukte Marine Stewardship Council (MSC). Nur 13 Prozent der untersuchten Fischereien erhielten eine gute Note.

"Das ist zu wenig für den Anspruch eines Nachhaltigkeitssiegels," sagte NABU-Geschäftsführer Leif Miller. "IWenn du dich für ein Nachhaltigkeitssiegel entscheidest, willst du sichergehen, dass dein Kauf nicht die Meeresumwelt gefährdet und zum sinnlosen Tod von Walen und Seevögeln führt, was beim MSC nicht immer gewährleistet ist. Deshalb fordern wir den MSC auf, so schnell wie möglich Reformen einzuleiten und dem Schutz seltener und gefährdeter Arten höchste Priorität einzuräumen."

Der Beifang von sogenannten "Nicht-Zielarten" ist ein weltweites Problem und Hunderttausende von Opfern müssen Jahr für Jahr gezählt werden. Haie und Meeresschildkröten sterben an den Haken der Langleinen oder Delfine und Seevögel ertrinken in für sie unsichtbaren Kiemen. Die Birdlife-Studie untersuchte 23 verschiedene Fischereien anhand der eigenen Veröffentlichungen des MSC. Verglichen wurden die Datenqualität und die Überprüfung der Fischereien sowie die Frage, ob es effektive Beifangmaßnahmen gibt, die erfolgreich umgesetzt werden.

Weitere Informationen: https://www.nabu.de.

Link zur Studie (PDF-Datei): www.birdlife.org/..bycatch_review_summary.pdf