Japan tötet wieder Wale

Japan nimmt den kommerziellen Walfang wieder auf

Im Dezember 2018 kündigte Japan an, dass es in Zukunft Wale zu kommerziellen Zwecken jagen und töten wird - wir berichteten. Am Montag, den 1. Juli 2019, sind die japanischen Walfänger losgefahren, und inzwischen ist der erste Wal getötet worden.

Bereits in den vergangenen Jahren hatte Japan unter dem Deckmantel wissenschaftlicher Untersuchungen jährlich 333 Wale im Südpolarmeer getötet. Das Fleisch der getöteten Wale wurde anschließend auf dem japanischen Markt angeboten. Als das Land bei der Sitzung der Internationalen Walfangkommission (IWC) im September letzten Jahres die Rückkehr zum "nachhaltigen Walfang" beantragte, aber keine Mehrheit erhielt, schmiedete es einen neuen Plan: raus aus der IWC und zurück zum kommerziellen Walfang, aber nur in den eigenen Hoheitsgewässern. Diese Pläne wurden nun von der Regierung umgesetzt.

Clare Perry von der Environmental Investigation Agency (eia) kommentierte: "Mit der aggressiven Entscheidung für den kommerziellen Walfang außerhalb der IWC hat sich Japan als Piratenwalfangstaat etabliert, was schwerwiegende Folgen für die Walbestände in der Welt hat."

Für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 hat die japanische Fischereibehörde die kommerziellen Quoten für 52 Zwergwale, 150 Brydewale und 25 Seiwale freigegeben. Seiwale werden von der IUCN als bedroht eingestuft.

Am ersten Tag der Waljagd wurde ein Zwergwal getötet, wie in einem Video zu sehen ist. Juliet Phillips war Zeugin der Landung und sagte: "Es ist ein zutiefst deprimierendes Schauspiel, das erste Opfer der ersten offenen kommerziellen Waljagd Japans seit 30 Jahren zu sehen - und das, obwohl die Nachfrage nach Walfleisch in Restaurants und auf den Märkten gering ist." Tatsächlich steht Walfleisch in Japan nicht mehr auf der Speisekarte - zumindest nicht allzu oft, es gibt kaum Nachfrage, so dass die Gründe für Japans Rückkehr zum kommerziellen Walfang wohl im Interesse der Fischereiindustrie und einer Art "traditioneller Sturheit" liegen.

Mehr Infos: https://eia-international.org.

Video: https://youtu.be/zl19vtfztUI