Grüne Schildkröte" in Öl"

Ostchinesisches Meer: Ölpest vom Tanker "Sanchi" breitet sich aus

Die Ölpest des Mitte Januar 2018 im Ostchinesischen Meer gesunkenen Tankers "Sanchi" breitet sich weiter aus. Wie der WWF mitteilte, könnte das Gemisch aus Schweröl und Ölkondensat bald wichtige Lebensräume von Meeresschildkröten in Japan erreichen.

Vor einigen Tagen gab die japanische Regierung bekannt, dass die ersten öligen Substanzen in der Nähe der Insel Takarajima festgestellt wurden. Sie liegt etwa 160 Kilometer vom Weltnaturerbe Yakushima entfernt, das wie der gesamte Inselstreifen zwischen Taiwan und der japanischen Hauptinsel ein wichtiger Zufluchtsort für viele bedrohte Meeresschildkröten ist.

"Wir haben es hier mit der vielleicht schlimmsten Ölpest seit 'Exxon Valdez' zu tun. Die Folgen für die Umwelt sind noch nicht absehbar. Neben der großflächigen Verschmutzung des Ostchinesischen Meeres droht nun ein herber Schlag für die stark bedrohten Meeresschildkröten. Besonders dramatisch ist die Tatsache, dass die Eiablage an den Stränden bereits im Mai beginnt", warnt Stefan Ziegler vom WWF Deutschland. Auf den Inseln im Südwesten Japans legen nach Angaben der Umweltschützer die Grüne Meeresschildkröte (Chelonia mydas, auch grüne Schildkröte genannt) und die Unechte Karettschildkröte (Eretmochelys imbricata und Caretta caretta), die alle vom Aussterben bedroht sind, ihre Eier ab.

Der WWF ruft dazu auf, alle verfügbaren Mittel einzusetzen, um die Ausbreitung des Öls so weit wie möglich einzudämmen und die Schäden für die Meeresbewohner zu begrenzen. Um ähnliche Katastrophen in Zukunft zu verhindern, plädieren die Umweltschützer außerdem für ein Verbot von Schweröl in der Schifffahrt, festgelegte Routen und Ausweichgebiete sowie eine bessere Überwachung durch die Anwohner.