Tag 5 - Rissiges Eis und einige Probleme in Khoboy

Heute ging es in Richtung Norden zur scharfen Spitze der Insel Olchon.
Während das Thermometer eine mildere Temperatur von "nur" -18°C anzeigte, kam es uns viel kälter vor als in den vergangenen Tagen. Der Wind blies uns scharf ins Gesicht, als wir uns auf dem Weg zu unserem ersten Kaffee in unserem einfachen, aber warmen Gehöft machten. Auch die Sonne fehlte.
Nachdem wir die Ausrüstung und Tanks auf unseren bewährten 4x4 UAZ plus Anhänger geladen hatten, waren wir bereit für neue Abenteuer.
Die Fahrt war jedoch nicht nur viel länger als gestern, sondern das Eis zeigte sich auch von seiner wilden Seite und ließ uns etwa 90 Minuten lang auf einer ziemlich holprigen Piste fahren.
Die Risse und Eisschollen waren nicht nur für uns eine Herausforderung, sondern auch für unseren Anhänger, und folglich verloren wir ihn unterwegs. Die Anhängerkupplung brach einfach ab und wir bekamen eine Lektion, wie flexibel und geschickt Russen sind, wenn es um Reparaturen geht...
Was macht man sonst mitten in einer Eiswüste? Entweder man repariert die Dinge oder man ist in Schwierigkeiten. Wir haben es repariert und unsere Guides haben einen extrem guten Job gemacht!
Mit 1/2 Stunde Verspätung kamen wir endlich an unserem Tauchplatz an, der "Khoboy" heißt, was auf Englisch "Incisor" bedeutet. Die Einheimischen nennen ihn auch "Diva", was viel netter ist, aber Diva zeigte heute ihre Zähne...
Der Spot begrüßte uns mit seinen wunderschönen Formationen aus gebrochenen, meterhohen Eisschollen, die wie Zähne in alle Richtungen ragten.
Das Tauchen in dieser Art von Formationen war ganz anders als gestern.
Nicht mehr kristallklares Eis, sondern blendend weiß wie Schnee, und durch die gebrochenen Formationen gab es eine Eisdicke von 5 bis 6 Metern! In dieser wilden und atemberaubenden Umgebung fühlst du dich als Mensch sofort klein.
Gerade eine Stunde vor Sonnenuntergang hatten wir Glück; die Sonne kam heraus und der Baikalsee begann, uns seine Schönheit wieder zu zeigen. Da es immer noch schneite, erschien "Diva" mit einem Regenbogen um ihre Felsen und deutete an, dass wir morgen wieder einen schönen Tag erleben könnten.
Wenn das Wetter morgen tatsächlich gut ist, wird uns dieser Ort wiedersehen!
Wir hoffen, dich dann auch zu sehen!