Tag der Erde 2018: Kampf gegen den Plastikmüll

Protest gegen Plastik im Meer auf Sylt mit gigantischer Strandkunst

Mit einem 40 Meter "sandbemalten" Wal haben die Deutsche Umwelthilfe und das Europäische Umweltbüro auf der Insel Sylt auf die Verschmutzung der Meere durch Millionen Tonnen Plastik aufmerksam gemacht - Wale leiden besonders unter PET-Flaschen, Plastiktüten und Einwegbechern in den Meeren.

Diese Aktion setzt ein Zeichen unter dem Motto "Stoppt die Plastikvermüllung" in Vorbereitung auf den Earth Day am 22. April 2018. Die Deutsche Umwelthilfe fordert eine Abgabe auf Plastiktüten, die Durchsetzung der Mehrwegquote für Getränkeverpackungen, ein Pflichtpfand für alle Getränke-Plastikflaschen und ein Verbot von Mikroplastik in Kosmetik-, Hygiene- und Reinigungsprodukten - als Maßnahme gegen die Meeresverschmutzung.

Unsere Meere gehören mittlerweile zu den schmutzigsten Orten der Welt! Es wird geschätzt, dass mehr als 150 Millionen Tonnen Plastik in ihnen schwimmen. Mehr als 600 Tierarten sind davon direkt betroffen. Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen, wurde am 8. April 2018 auf Sylt am Leuchtturm List Ost ein großer Strandkunstprotest organisiert: Ein 40-Meter-Wal, der eine Plastikflasche aus dem Wasser tritt, wurde eindrucksvoll in den Sand gemalt. Wale sind ein Symbol für die bedrohten Lebewesen der Welt.

Stop Plastic Pollution


Organisiert vom Europäischen Umweltbüro (EEB) und der Deutschen Umwelthilfe (DUH) war die Aktion die zweite von insgesamt sechs Strandprotesten, die dem Earth Day am 22. April vorausgingen (Länder der anderen Kampagnen: Frankreich, Großbritannien, Spanien, Portugal, Niederlande). Das diesjährige Thema des Earth Day lautet "Stop Plastic Mending" und wird von NGOs auf der ganzen Welt unterstützt. Alle Aktivitäten werden unter dem Hashtag #BreakFreeFromPlastic zusammengefasst.

Um die zunehmende Verschmutzung der Meere zu stoppen, müssen dringend wirksame Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Deshalb fordert die Deutsche Umwelthilfe eine Abgabe auf Einwegplastikflaschen und -tüten, die Einführung von Mehrwegverpackungen für Getränkeverpackungen, ein Pflichtpfand für alle Getränkeplastikflaschen und ein weitreichendes Verbot von Mikroplastik.

"Um das Problem der Meeresverschmutzung in den Griff zu bekommen, muss zuallererst Müll vermieden werden. Da Plastikflaschen den größten Anteil am Abfall in den Meeren ausmachen, sollten Getränke in wiederbefüllbaren und abfallarmen Mehrwegflaschen angeboten werden," sagt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.

Plastiktüten stellen eine besonders große Gefahr für Meerestiere dar. So werden allein in Deutschland jedes Jahr mehr als 3,8 Milliarden Stück verbraucht. Um dieses Umweltproblem endlich zu beenden, fordert die DUH für Deutschland eine bundesweite Plastiktütensteuer von mindestens 22 Cent - nach irischem Vorbild. In Irland konnte durch die Einführung einer Abgabe innerhalb weniger Jahre der Tütenverbrauch von 328 Stück pro Kopf und Jahr auf nur noch 16 Stück gesenkt werden.

Plastikmüll zerfällt über Jahre in immer kleinere Teile. Dieses sogenannte Mikroplastik gefährdet Gewässerökosysteme, bindet Schadstoffe und gelangt über Fische und Muscheln in die menschliche Nahrungskette. "Kleine Plastikteilchen sind vor allem in Kosmetika, Wasch- und Reinigungsmitteln enthalten. Deshalb muss Mikroplastik als deren Bestandteil verboten werden. Die Schweden haben es bereits vorgemacht und kurzerhand Mikroplastik in Kosmetika verboten", sagt Thomas Fischer, Leiter der DUH-Kreislaufwirtschaft.

Mehr Informationen: www.duh.de/meeresschutz und www.earthday.org