Unkontrollierbare Plastikflut

UN-Umweltgipfel endet ohne wirksame Vereinbarung über Plastikmüll Die UN-Umweltkonferenz in Nairobi endete am Freitag, den 15. März 2019, ohne dass sich die internationale Gemeinschaft auf Verhandlungen über ein Plastikmüllabkommen geeinigt hat Zwei Staaten haben sich gegen solche Initiativen ausgesprochen. Der WWF Deutschland ist enttäuscht von den Verhandlungen und einer sehr schwachen Resolution. Alois Vedder, Leiter der Abteilung Politik beim WWF Deutschland, kommentiert: "In Nairobi ist die Hoffnung für den Moment verflogen, dass die internationale Gemeinschaft entschlossen und schnell gegen die Plastikflut vorgeht. Damit verstößt sie (die internationale Gemeinschaft) gegen ihre Pflicht, denn alle Staaten haben eine Mitschuld an der Plastikkrise und kein Land kann sie alleine lösen. Es ist enttäuschend, dass die internationale Gemeinschaft es auf dem höchsten Umweltgipfel versäumt, das Mandat für ein dringend benötigtes Abkommen auf den Weg zu bringen. Das gefährdet die Zusammenarbeit der Regierungen bei einem weltweit wachsenden Umweltproblem. Das Thema wird nicht bis zur nächsten Konferenz in zwei Jahren warten, denn jede Minute gelangt eine weitere LKW-Ladung Plastik in die Ozeane."
"Der einzige Lichtblick ist die Ankündigung Deutschlands, die Befürworter eines Abkommens noch in diesem Jahr zu weiteren Gesprächen nach Deutschland einzuladen, damit wir gemeinsam an Fortschritten arbeiten können, die hoffentlich in einem Vorschlag der Schlüsselstaaten für die UNEA 2021 münden werden. Es ist zu begrüßen, dass Deutschland hier eine aktive Rolle übernehmen will. Um die Vermüllung der Ozeane zu stoppen, ist ein rechtsverbindliches Abkommen nötig, das jeden Staat dazu verpflichtet, seinen Einstieg in die Plastikindustrie zu stoppen, um Plastikmüll auch in finanziell schwächeren Staaten besser vermeiden, sammeln und vernichten zu können. Außerdem müssen ein Recycling-Mechanismus und ein Technologietransfer entwickelt werden. Wenn wir nicht handeln, wird sich die Menge des Plastikmülls, die sich bereits in den Ozeanen befindet, in den nächsten 15 Jahren verdoppeln", sagt Vedder.